
Wenn der vermeintliche Enkel dringend Geld benötigt
Mit einem harmlosen Anruf beginnt es, am Ende verlieren manche Opfer mehrere tausend Euro: Der Enkeltrick ist eine seit vielen Jahren bekannte und bei Tätern nach wie vor beliebte Masche.
Die Täter sind meist gut organisiert. In Telefonbüchern suchen sie gezielt nach Personen mit älteren Vornamen – der Enkeltrick richtet sich meist an weibliche Senioren. An der Adresse erkennen die Betrüger, ob ihr Opfer in einem sozial schwachen oder in einem vornehmeren Viertel wohnt. So schätzen sie ab, wie viel Geld sie ergaunern können.
Schließlich rufen die Täter an. Das Gespräch leiten sie mit Sätzen wie „Rate mal, wer hier spricht!“ ein. So wollen sie das Opfer verleiten, einen Namen aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis zu nennen. Im Folgenden geben sich die Täter als eben diese Person aus. Sie schildern, dass sie dringend viel Geld brauchen. Der Grund: finanzielle Notlagen, zum Beispiel ein Unfall, Schulden oder ein Autokauf.
Durch wiederholte Anrufe setzen die Betrüger ihr Opfer unter Druck und lassen ihm keine Zeit, sich mit der Familie zu beraten. Willigt das Opfer schließlich ein, holen die Täter das Geld ab. Dem Opfer erklärt der vermeintliche Enkel, dass er das Geld nicht persönlich abholen könne und deshalb einen Bekannten schickt. Manchmal soll das Opfer das Geld auch auf ein Konto überweisen.
Mittlerweile gibt es Call Center, insbesondere in der Türkei, die hier in Deutschland Senioren regelrecht "abtelefonieren". Auch wenn die Anrufer mit starkem Akzent sprechen, setzen sie ihre Opfer nach und nach so unter Druck, dass sie bereit sind, Geld zu geben. Meist geben die Täter an, dass in der Nachbarschaft eingebrochen wurde oder dass Betrüger unterwegs sind, die Wertgegenstände oder Bargeld ergaunern möchten. Die Täter erklären den Opfern, dass Polizeibeamte in Kürze vorbeikommen würden, um die Wertgegenstände oder das Bargeld entgegen zu nehmen, um es an einem sicheren Ort aufzubewahren. Willigen die Senioren ein, holen falsche Polizisten das Diebesgut ab.
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