Erwachsener und Kind mit ABUS Fahrradhelmen fahren bei Sonnenschein auf einem Radweg im Park; rote Hängebrücke im Hintergrund © ABUS

FAHRRADHELME Warum sie wichtig sind

Statistiken zeigen, dass Helme signifikant dazu beitragen, schwere Kopfverletzungen zu vermeiden.

Obwohl viele Leute die Nutzung aus Komfortgründen meiden, könnte ein Helm im Ernstfall lebensrettend sein. In diesem Ratgeber erfährst du, wie moderne Helme Sicherheit mit Komfort vereinen und mit welchen Maßnahmen du deine Sicherheit auf dem Rad zusätzlich erhöhst.

Noch immer trägt laut Umfragen fast die Hälfte der Fahrradfahrer nie einen Fahrradhelm. Lediglich 20 Prozent der Radfahrer tragen immer einen Helm, obwohl der Kopf bei einem Fahrrad-Unfall in vielen Fällen am meisten gefährdet ist. Studien belegen, dass etwa 85 Prozent der Fahrrad-Unfälle Kopfverletzungen zur Folge haben, die oft bleibende Schäden hinterlassen.

Doch rund 80 Prozent dieser Verletzungen könnten durch das Tragen eines Fahrradhelmes vermieden werden. Erfahre hier, warum der Fahrradhelm bei einem Unfall so wichtig ist und wie du dich beim Radfahren bestmöglich schützt.

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Fahrrad-Sicherheit und Helm: Das sagen die Zahlen  

Das Statistische Bundesamt berichtete, dass im Jahr 2021 etwa 85.000 Fahrrad-Unfälle in Deutschland registriert wurden. Davon waren 68.000 Unfälle mit herkömmlichen Fahrrädern und 17.000 mit Pedelecs oder E-Bikes. Die steigende Beliebtheit von Fahrrädern mit Elektroantrieb spiegelt sich auch in den Unfallzahlen wider. Während die Zahl der Unfälle mit konventionellen Fahrrädern von 2014 bis 2021 um 12 Prozent zurückging, stieg die Zahl der Unfälle mit E-Bike-Beteiligung deutlich an, von 2.223 im Jahr 2014 auf 17.045 im Jahr 2021, was einer fast achtfachen Zunahme entspricht.

Ob durch Mitverschulden oder nicht: Versicherungsexperten stellen nicht nur eine Zunahme von Fahrrad- und E-Bike-Unfällen fest, sondern auch eine Zunahme der Schwere der daraus resultierenden Verletzungen. Häufig betroffen sind bei Radfahrern vor allem Schultern, Arme und Beine. Laut Daten der deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie aus dem Jahr 2016 sind Verletzungen dieser Körperregionen bei Fahrrad-Unfällen besonders verbreitet und machen 60 Prozent aller Verletzungen aus. Die Art der Verletzungen reicht von oberflächlichen Schäden wie kleineren Abschürfungen, Blutergüssen und Prellungen bis zu schwereren Verletzungen wie Brüchen der Handgelenke, Unterarme und Beine sowie Beckenbrüchen, vor allem bei älteren Personen.

Die Gründe dafür sind einfach: Bei einem Sturz fängt der Mensch sich reflexartig mit den Gliedmaßen ab, was häufig zu Verletzungen an den genannten Körperpartien führt. Hier ist kaum Schutz möglich, außerdem treten hier zwar auch Frakturen auf, jedoch sind diese in den allerwenigstens Fällen lebensbedrohlich.  Bei schweren oder tödlichen Unfällen sind jedoch Kopfverletzungen die häufigsten und gravierendsten Schäden. Genau dieses Argument wird immer wieder von Befürwortern der Helmpflicht angeführt, denn Helme verhindern zwar keine Unfälle, aber eben schwere Verletzungen. 

Radfahrer gefährdeter als Fußgänger, Kinder weniger als Ältere

Zwei Kinder radeln im Park und tragen ABUS Youn-I MIPS Kinderhelme © ABUS

Die Gefahr, bei einem Zusammenstoß mit einem Auto eine schwere Kopfverletzung zu erleiden, ist für Fahrradfahrer viel höher als für Fußgänger. Radfahrer sind oft schneller unterwegs, was das Risiko für schwere Verletzungen bei Unfällen erhöht. Interessanterweise ist jedoch das Risiko für Rad fahrende Kinder, bei einem Autounfall schwere Kopfverletzungen zu erleiden, geringer als für Erwachsene. Hintergrund ist vermutlich, dass Kinder bei einem Unfall meistens gegen die weichere Motorhaube eines Autos prallen und nicht gegen die Windschutzscheibe, was die Schwere der Verletzungen reduzieren kann. Trotzdem ist es wichtig, dass auch Kinder beim Fahrradfahren immer einen geeigneten Helm tragen, um die Risikofaktoren so gering wie möglich zu halten.

Tipp: Ob auffällig designter Kleinkinderhelm, stylischer Radhelm für Teenager oder spezieller NTA-Helm für S-Pedelecs und Co.: Im ABUS Angebot findest du für jedes Alter und jeden Bedarf das passende Helmmodell.

Die Deutsche Verkehrswacht bestätigt die Schutzfunktion von Fahrradhelmen durch wissenschaftliche Forschung und auch der ADAC rät dazu, beim Radfahren stets einen Helm zu tragen. Allerdings ist ein Helm nicht der einzige Aspekt, der die Sicherheit von Helmträgern und Radfahrern insgesamt beeinflusst. Eine Unfallstatistik von Statista zeigt lediglich eine Korrelation, nicht aber einen direkten kausalen Zusammenhang. Trotzdem ist der Trend klar erkennbar: In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Verbreitung von Helmen unter Radfahrern zugenommen, während gleichzeitig die Zahl der im Verkehr tödlich verunglückten Radfahrer enorm gesunken ist.

Die Deutsche Verkehrswacht weist darauf hin, dass ein erheblicher Prozentsatz der verunglückten Radfahrer Kopfverletzungen erleidet - demnach könnten Helme einen positiven Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit im Straßen- bzw. Radverkehr geleistet haben.

Diagramm zu tödlichen Fahrradunfällen im Straßenverkehr und Helmquote in Deutschland

Eine Helmpflicht wird deshalb immer wieder diskutiert, ist allerdings aktuell kaum absehbar.

Helmtragequote im Überblick

Statistiken und Tests belegen immer wieder: Im Falle eines Unfalls mit dem Fahrrad schützt der Helm den Kopf als empfindlichstes Körperteil zuverlässig. Trotz der bestätigten Schutzwirkung von Helmen lag die Helmtragequote 2022 nur bei 40,3 Prozent. Mit 34 Prozent war die Quote bei konventionellen Radfahrern dabei weitaus geringer als bei Pedelec-Fahrern (60,1 Prozent). Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass Kinder zwischen sechs und zehn Jahren am häufigsten einen Helm trugen (81,3 Prozent) und auch Kinder zwischen elf und sechszehn Jahren sowie ältere Menschen in den letzten Jahren immer häufiger einen Kopfschutz aufsetzten.

Warum tragen so viele keinen Fahrradhelm?

Als Hauptgrund dafür, keinen Helm zu tragen, geben die meisten Menschen in Umfragen den Komfort an. Für viele ist der Helm einfach unbequem zu tragen. Auch übermäßiges Schwitzen, Auswirkungen auf die Frisur und ähnliche Gründe werden genannt. Dabei sind moderne Helme keinesfalls mit alten Modellen zu vergleichen: Heute auf dem Markt erhältliche Fahrradhelme sind in der Regel extrem leicht und meist sehr gut belüftet, was einen hohen Tragekomfort sicherstellt. Außerdem lassen sie sich durch flexible Verstellsysteme individuell an die Kopfform anpassen, sodass sie einerseits angenehmer zu tragen sind und andererseits eine verbesserte Schutzwirkung bieten können.

Frau trägt den urbanen Fahrradhelm XOXO während sie Kind im Lastenrad den Kinderhelm Smiley 3.0 blue whale einstellt © ABUS

Mann auf einem Fahrrad blickt nach hinten und trägt den urbanen Fahrradhelm HYP-E in midnight blue © ABUS

Es gibt zahlreiche Vorteile, die für das Tragen eines Fahrradhelms sprechen: 

  • Ein Helm kann helfen, schwere Kopfverletzungen zu vermeiden.
  • Das innere Hartschaummaterial von Fahrradhelmen absorbiert beispielsweise die einwirkenden linearen Aufprallkräfte bei einem Sturz.
  • Das MIPS-System (Multi-Directional Impact Protection System) in Fahrradhelmen ist zudem darauf ausgelegt, Rotationskräfte bei einem Aufprall zu reduzieren und so den Schutz vor Hirnverletzungen zu verbessern.
  • Ausgestattet mit Rücklichtern oder reflektierenden Streifen kann ein Helm die Sichtbarkeit des Radfahrers im Verkehr erhöhen.
  • Erwachsene, die Helme tragen, dienen als positive Vorbilder für Kinder. 

Leider ist die Knautschzone beim Menschen im Gegensatz zum Auto nicht vorhanden und eine komplette Fahrrad-Sicherheit ist im Straßenverkehr nicht möglich.

Bei einem Fahrrad-Unfall trifft der menschliche Körper immer auf eine harte Oberfläche, egal, ob Straße oder andere Fahrzeuge. Abgesehen vom Fahrradhelm gibt es kaum verbreitete Sicherheitsstandards bzw. eine geeignete Sicherheitsausrüstung für Fahrradfahrer im Straßen- und Radverkehr. Fahrrad-Unfälle lassen sich nur durch erhöhte Vorsicht aller Verkehrsteilnehmer vermeiden. Das Tragen eines Fahrradhelms verhindert Unfälle nicht, verringert aber das Risiko für schwere Kopfverletzungen erheblich. Zusätzlich solltest du dich an diese vier Tipps halten:

  • Kreuzungsgefahren: Radfahrer besitzen keine Knautschzone und sind für motorisierte Verkehrsteilnehmer oft schwer sichtbar, insbesondere an Kreuzungen. Hier besteht das Risiko, dass Radfahrer von abbiegenden Lkw-Fahrern übersehen werden, vor allem durch den toten Winkel. Eine wichtige Regel für Radfahrer lautet daher: Halte großen Abstand zu großen Fahrzeugen.
  • Einhalten von Sicherheitsabständen: Radfahrer sollten auf der Fahrbahn einen ausreichenden Abstand zum rechten Rand einhalten, idealerweise einen Meter zum Bürgersteig und eineinhalb Meter zu parkenden Autos, um Kollisionen mit plötzlich geöffneten Türen (Dooring) zu vermeiden. Dieser Abstand schafft eine eigene Sicherheitszone und verhindert zu knappes Überholen durch Autos. Auch wenn Autofahrer ungeduldig wirken: In vielen Fällen ist es korrekt, dass sie nicht überholen können, wenn die Abstände richtig eingehalten werden.
  • Radwege nutzen: Wann immer möglich, solltest du zu deiner eigenen Sicherheit auf einem Radweg fahren. Ist dieser mit einem entsprechenden Verkehrsschild gekennzeichnet, bist du sogar zur Nutzung verpflichtet. Wenn der Radweg jedoch blockiert, in einem schlechten Zustand oder stark vermschutzt ist, darfst du auch auf die Straße ausweichen.
  • Anpassung des Fahrverhaltens: Radfahrer sollten stets die Grundregeln des Straßenverkehrs beachten, wie beispielsweise die Vorfahrtsregeln und das deutliche Signalisieren von Abbiegemanövern. Außerdem sollten sie immer mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer rechnen, insbesondere bei Rechtsabbiegern, die Radfahrern gelegentlich die Vorfahrt nehmen. Auch eine erhöhte Geschwindigkeit gehört zu den Risikofaktoren für Unfälle: Dank E-Bike sind Radfahrer inzwischen viel schneller unterwegs als früher, was viele Autofahrer immer noch unterschätzen und daher Unfälle verursachen. Wer dagegen empathisch, aufmerksam und vorausschauend fährt, kann die eigene Sicherheit und die der anderen im Straßenverkehr enorm erhöhen.

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